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Quelle: Pfaffenhofener Kurier vom 23.03.2000
Ob "Kreatives Ideenfinden" oder
"Roadie-Service":
Viele Geschäftsideen beim Businessplan-Wettbewerb
Am Samstag werden die besten Konzepte
prämiert -
Fünf Teilnehmer aus dem Landkreis Pfaffenhofen
Pfaffenhofen. Ob kreatives Ideenfinden, Hilfe für
Allergiker oder "Kundenbeziehungsmanagement" - die Geschäftsideen, mit
denen sich fünf Teilnehmer des Landkreises Pfaffenhofen am Businessplan-Wettbewerb
der Region 10 beteiligen, sind breit gefächert. Insgesamt 30 Bewerbungen
aus der gesamten Region liegen den Juroren vor - am kommenden Samstag
prämieren sie dann die drei besten Konzepte. Im November vergangenen Jahres,
war der "Businessplan-Wettbewerb" (BPW) mit dem Ziel ins Leben gerufen
worden, Existenzgründer und Personen, die innovative Geschäftsideen in
bereits bestehenden Unternehmen umsetzen wollen, zu fördern und zu beraten.
Die Teilnehmer sollten nicht nur Hilfe bei der Erstellung des Konzeptes
erhalten, sondern auch bei den ersten Schritten ins Unternehmertum beraten
werden. Der Landkreis Pfaffenhofen unterstützt die Netzwerkinitiative
in diesem und folgendem Jahr mit insgesamt 30.000 DM. Aus dem Landkreis
Pfaffenhofen haben schließlich fünf "Unternehmensgründer" Anfang Februar
ihre Bewerbungen in Ingolstadt eingereicht. Der Pfaffenhofener Kurier
hat nachgefragt, mit welchen Geschäftsideen sie in den Wettbewerb treten.
Als "Auftragsbrainstorming" beschreiben die Brüder Sebastian und Julian
Lorenz und Dr. Helmut Simek ihre virtuelle Ideenwerkstatt, die bereits
im Internet unter dem Projektnamen "genesis-concept" zu finden ist. Das
Trio wurde im vergangenen November durch den Wettbewerb angeregt, ihre
Idee zu realisieren: Sie wollen interessierten Kunden - vom Marketingfachmann
über Produktentwickler und Werbemachern bis zu Geschäftsführern und Existenzgründern
- bei der Suche nach "frischen Ideen" helfen. Das Brainstorming erfolgt
dann per Internet von ausgesuchten Mitarbeitern: Ingenieuren, Juristen,
Naturwissenschaftlern, Psychologen, Studenten und Schülern. Die drei Unternehmensgründer
kommen selber aus unterschiedlichen Bereichen: Der 21-jährige Julian Lorenz
studiert im ersten Semester an der Technischen Universität in München
Techno-Mathematik, sein zwei Jahre älterer Bruder ist im sechsten Semester
an der wirtschaftlichen Fachhochschule in Ingolstadt. Und Dr. Helmut Simek
ist bereits seit mehreren Jahren in Ilmmünster als Unternehmensberater
tätig. Einen anderen Dienstleistungsbereich hat der Reichertshofener Schreiner
Ralf Fochler im Visier: Er wollte schon immer "noch gezielter, noch individueller"
auf die Wünsche und Erfordernisse seiner Kunden eingehen. Da viele Allergien
durch Stoffe aus dem Wohnbereich ausgelöst würden, spiele er schon seit
Jahren mit der Idee, in diesem Bereich eine Dienstleistung anzubieten.
Er möchte eine "fachübergreifende Kommunikationsstruktur" schaffen, um
den 16 bis 24 Millionen Allergikern in der Bundesrepublik Hilfe bei der
Vermeidung allergieauslösender Stoffe im Wohnfeld zu geben. Der 40-jährige
Jürgen Schmidwenzl aus Vohburg möchte sich mit Hilfe des Businessplanes
eine neue Existenz aufbauen. Vor einem Jahr musste er wegen einer Erkrankung
des Rückenwirbel seinen Beruf aufgeben und war auf der Suche nach einer
neuen Tätigkeit. Durch seine Kontakte zur Musikszene kam ihm die Idee,
einen "Roadie-Service" ins Leben zu rufen. "Vielen Bands und Event-Managern
ist es lieber, wenn sie auf jemanden zurückgreifen können, der sich mit
den mittlerweile hochkomplizierten technischen Anlagen auskennt", so der
gelernte Elektriker. Er hofft nun durch den "Beratungscheck" des BPW leichter
die nötigen Finanzmittel von den Banken zur Verfügung gestellt zu bekommen.
Mit der Idee sich eventuell selbständig zu machen, trägt sich auch der
33-jährige Matthias Thomas aus Geisenfeld. Seit vielen Jahren als Informations-
und Telekommunikationstechnologe im Beruf, dreht sich seine Geschäftsidee
um den Aufbau eines Beratungszentrums für "Kundenbeziehungsmanagement".
Sein Wunsch ist Unternehmen und Institutionen in der Frage "Wie schaffe
ich es, Kunden an mich zu binden?" zu beraten. Eine solche Beraterfirma
könnte, so seine Vorstellung, von ihrem Standort im Landkreis deutschlandweit
tätig sein. Von Manching aus möchte Hedwig Werler, einzige weibliche Teilnehmerin
aus dem Landkreis, mit ihrer "wohnortnahen" Ergotherapie starten. Mit
ihrem Konzept zählt sie zu den insgesamt vier Frauen, die sich an dem
Wettbewerb beteiligten. So verschieden die eingereichten Pläne sind, die
Teilnehmer des Landkreises Pfaffenhofen sind sich in einem Punkt einig:
Die ehrenamtlichen Mitarbeiter des BPW - jeder Teilnehmer bekam einen
eigenen Coach zur Seite gestellt - haben enorm geholfen, die Pläne zu
konkretisieren und auszuarbeiten. "Wir haben jetzt einen Fahrplan für
die nächsten drei Jahre", so Sebastian Lorenz von "genesis-concept". Jetzt
steht für alle allerdings erst einmal die Begutachtung durch die Juroren,
unter ihnen auch Norbert Lien- hardt von der Sparkasse Pfaffenhofen, an.
Die Bewerber mit den drei prämierten Konzepten werden am 28. März im Historischen
Rathaussaal in Ingolstadt offiziell geehrt.
Infos für Existenzgründer im Internet
Pfaffenhofen. Wer sich mit einer eigenen Geschäftsidee selbständig
machen möchte, hat die Möglichkeit, sich im Herbst bei einer weiteren
Runde des Businessplan-Wettbewerb der Region 10 zu berwerben. Nähere Infor-
mationen über Teilnahmebedingungen, Ansprechpartner und Kontaktadressen
für Existenzgründer gibt es im Internet unter:
oder im Existenzgründerzentrum Ingolstadt bei Norbert Forster, Tel. 0841/90
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